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Hurraaa eine halbe Million

Witz der hundert Klicks

Drei Gemeindeglieder unter sich:

Unser Pfarrer ist so modern, er geht jeden Sonntag nach dem Gottesdienst in die Kneipe…

Unser ist viel moderner, er geht zum Tanz am Karfreitag…

Das ist noch Garnichts, bei uns ist zu Weihnachten die Kirche wegen Feiertag geschlossen…

Die Kirchgemeinde Gieseritz-Umfelde stellt sich vor:

 
Die Kirche im spätgotischen Stil wurde im 13. Jahrhundert in Gieseritz erbaut, nach Überlieferung durch den Bischof von Verden geweiht. Das wendische Dorf wurde 1375 erstmalig urkundlich als „mezeritze“ erwähnt. Das Patronatsrecht oblag dem Schulamt Kloster Dambeck. Das dicke Mauerwerk der Kirche besteht größtenteils aus unbehauenen Feldsteinen. Der Altarsockel wurde 1607 errichtet, ein Jahr später wurde der auf einer Säule getragene und mit Evangelisten bemalte Kanzelkorb eingebaut. Die einfache Bestuhlung aus Anfang des 17. Jahrhunderts komplettiert noch heute das Kirchenbild im Inneren. Den besten Eindruck auf den Ursprung als Wehrkirche vermittelt die Ostseite des Baues mit den bis heute unveränderten Fenstern und den beiden spätgotischen Schnitzfiguren.

 

Genutzt wird die Kirche auch von den Gemeindemitgliedern des kleinen Ortes Umfelde. Erstmalig 1112 als „hummenvelde“ urkundlich erwähnt, wurde dieser Ort deutschen Ursprungs von Markgraf Ludwig an das Kloster Dambeck übergeben. Umfelde in seiner ursprünglichen Form hatte vermutlich eine Kirche. Jedoch wurde der Ort zu einem unbekannten Zeitpunkt „wüst“. Erst Anfang des 19. Jahrhundert kehrte mit dem Bau des Gutshofes Umfelde Leben in das Dorf, jetzt aber an anderer Stelle und ohne Kirche, zurück. Offiziell gehört Umfelde seit dem 01. Oktober 1926 zur Kirchgemeinde Gieseritz, denn viele Kirchgänger suchten „schon seit vielen Jahren […] im hiesigen Gotteshause Erbarmung.“ Die Pfarrstelle Hilmsen betreute bis 1957 die Kirchgemeinde Gieseritz-Umfelde, danach übernahm bis 2013 die Pfarrstelle Wallstawe die Betreuung.

Der verbretterte Turm der Gieseritzer Kirche mit dem Glockenstuhl wurde erst lange nach dem Bau der Kirche nachträglich aufgesetzt. Im Glockenstuhl, wo einst zwei Glocken hingen, „ruft […] zum Gottesdienst und begleitet den Menschen […] bis zum Grabe“ eine Glocke seit 1898 die Gemeindemitglieder aus beiden Ortsteilen zusammen. Noch heute wird die 240kg schwere Glocke händisch geläutet. Als Lebensretter fungierte die Glocke ebenfalls, wie zum Beispiel bei Feueralarmen im Sommer 1919 und 1931. Hier konnte durch die schnelle Alarmierung eine Ausbreitung über das Dorf verhindert werden.

In unmittelbarer Nähe zur Kirche wurde zum 400. Geburtstag Martin Luthers am 10. November 1883 eine Eiche gesetzt. Diese „Luther-Eiche“ mit ihrer mächtigen Krone kann noch heute vor dem ehemaligen Schulhaus begutachtet werden.

Zu den Gottesdiensten, die nach der Kirchengemeindereform, nur noch einige Male im Jahr stattfinden, wird die Kirche Gieseritz von den weiblichen Gemeindemitgliedern gereinigt und der Altar wird jahreszeitlich geschmückt - einen herzlichen Dank dafür an alle für ihren Einsatz.

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